4. Juli bis 16. August 2009
Agatha Zobrist und Theres Waeckerlin arbeiten seit 1992 zusammen und leben beide in Zürich.
Die Künstlerinnen arbeiten meist mit einfachen, unspektakulären Materialien und generieren
daraus neue komplexe Objekte. Sie verdichten die Materialien, bis diese eine neue Struktur gewinnen
und dadurch eine komplett neue Bedeutung bekommen. Seien es Reissnägel, Magnete,
Teppiche, Stühle oder wie in ihrer neusten Arbeit für den kunstkasten, Baumwollfäden – sie entlocken
alltäglichen Dingen eine ungeahnte Schönheit und verzaubern sie in eindrucksvolle Werke.
Sie gehen auf die Tatsache ein, dass das Werk im kunstkasten von den meisten Leuten «en passant»,
also im Vorbeigehen, wahrgenommen wird, und nicht, wie üblicherweise in einer Galerie oder
einem Museum, vor dem Objekt stehend. Ausgehend von der Deckenkonstruktion umschreiben sie
mit vertikal gespannten Baumwollfäden acht rechteckige Körper. Je nach Blickwinkel verdichtet
sich das Gespann zu nahezu geschlossenen Flächen und intensiviert sich in der Farbe.
«En passant» – im Vorbeigehen, mit einer Kopfdrehung geschieht es – im Augenwinkel nehmen die
PassantInnen ein Flimmern, eine schnelle Bewegung, einen Moirée-Effekt wahr. Diese kleine Verwirrung
lässt die Betrachter im Vorbeigehen für einen kurzen Moment aus dem Alltag treten.