kk_leer_4Der kunstkasten in Winterthur wurde 1999 gegründet. Das Hauptziel ist KünstlerInnen Raum für ihre Arbeit und ein Publikum zu bieten.

KünstlerInnen
Gefördert werden bewusst KünstlerInnen mit regionalem und nationalem Hintergrund sowie jüngere, weniger bekannte KünstlerInnen. Sehr willkommen sind temporäre oder permanente Kollektive.

Raum
Gut 12 Kubikmeter Raum inmitten einer interessanten Umgebung. Das Sulzerareal ist ein sich veränderndes Quartier. Es ist ein städtebauliches Palimpsest[1] mit einer entsprechenden mehrschichtigen soziologischen Geschichte, ein ständiges Überschreiben und Ausradieren. Rückbau und Entwicklung.
Die Nutzung postindustrieller Areale als Raum für Kunst und Kultur ist keine neue Erscheinung. Kunst mit oder ohne Kasten in einer immer mehr architektonisch designten Umgebung anzutreffen, erstaunt niemanden. Die Idee ist nicht neu. Sie ist postinnovativ. In diesem postindustriell-postinnovativen Kontext bietet der kunstkasten Raum, alte und neue Fragen leise und laut zu stellen.

Arbeit
Die Architektur des kunstkastens fordert die KünstlerInnen heraus, Arbeiten (Tätigkeiten, Handlungen, Werke) installativer oder performativer Natur zu schaffen. Eine Auseinandersetzung mit den räumlichen Bedingungen sowie dem Kontext bedingt durch den Standort ist erwünscht. Gefördert werden auch Ideen, die sich mit einer weiteren Umgebung befassen, die Schranken des gegebenen Raums sprengen. Eine Vielfältigkeit an Sicht- und Denkweisen und verschiedene Strategien sollen das Publikum herausfordern, verblüffen oder ein Lächeln auf die Gesichter von müden Passanten zaubern.

Publikum
Der kunstkasten steht auf dem Katharina-Sulzer-Platz, auf einem öffentlich zugänglichen Platz. Das Publikum besteht mehrheitlich aus Passanten, FussgängerInnen und FahrradfahrerInnen. Dem sogenannten Langsamverkehr. Das langsame Fortbewegen birgt die Möglichkeit den Blick länger auf etwas zu richten. Das Publikum nimmt den kunstkasten während dem normalen Alltag wahr. Es gibt kein dichotomisch[2] getrenntes Verhältnis zwischen Kunstinteressierten und Nicht-Kunstinteressierten. Der Inhalt des kunstkastens wird allen zugemutet.

 

Bewerbungen mit einer Ideenskizze richten Sie bitte per Mail an info@kunstkasten.ch

 


[1] Palimpsest ist ein antikes oder mittelalterliches Schriftstück, von dem der ursprüngliche Text abgeschabt oder abgewaschen und das danach neu beschriftet wurde. Herkunft: lateinisch palimpsestos < griechisch palímpsēstos, eigentlich = wieder abgekratzt

Duden online, 02.05.2013

Quelle

 [2] Dichotomie bedeutet ›Zweiteilung‹ (griechisch) und ist eine Methode zur Klassifikation von Mengen von Gegenständen, bei der eine Gesamtmenge in zwei einander ausschließende Teilmengen eingeteilt wird.

Dr. Thomas Blume, Online-Wörterbuch Philosophie, 02.05.2013

Quelle