Juni bis August 2002
Der kunstkasten ist durch die Umnutzung der angrenzenden Industriegebäude von einer Baustelle umgeben. Hegnauer nimmt dies zum Anlass, den kunstkasten in sein Gegenteil zu verkehren. Er ist nicht mehr durch eine Vitrine definierter Raum, sondern wird zum Bilderzeuger. Der kunstkasten ist mit Spanplatten verkleidet und erscheint dem Betrachter als grosse Kiste, die wie selbstverständlich und zur Baustellensituation gehörend, dasteht. Beim genaueren Betrachten fallen einem kleine Öffnungen an der Front auf. Blickt man durch sie hindurch, erweitern sich die Öffnungen zur Rückwand trichterförmig und geben den Blick auf die Baustelle, die im Wandel befindlichen Gebäudehüllen und Baustellenbaracken frei. Der kunstkasten ist Teil der Baustelle geworden und nimmt doch Abstand von ihr, indem er genau definierte Bilder reflektierend wiedergibt. Ein Innehalten im hektischen Baustellenbetrieb mit der Fokussierung auf begrenzte Bildausschnitte, die einem eindrücklich in der Form eines Zeitfensters den Wandel des Areals bewusst machen.