Silvia Popp & Anja Moers (Zürich)
tbd Song
16. April bis 5. Juni 2011
Wir freuen uns, ihnen die zweite Ausstellung des kunstkasten im Jahr 2011 ankündigen zu können.
Studio Action setzt sich zusammen aus den beiden Künstlerinnen Anja Moers und Silvia Popp. Sie sind in Zürich tätig und beschäftigen sich in ihrer künstlerischen Arbeit vor allem mit gesellschaftlichen Prozessen. Insbesondere sind sie an bürokratischen Strukturen und Arbeitsabläufen interessiert und untersuchen unter anderem Ökonomische Begriffsdefinitionen und Systeme hinsichtlich vordefinierter Kriterien.
Die Ausgangslage ihrer Arbeit ist der Umstand, dass das Sulzerareal mit einer viel versprechenden homogenen Durchmischung von Arbeit, Wohnen, Bildung, Einkaufen und Freizeit wirbt. Tatsache ist jedoch, dass dem Bereich Arbeit ein vorherrschender Stellenwert zugeordnet wird. Diesem Umstand wollen sie Rechnung tragen und zur Mitgestaltung und vor allem zum Mitdenken anregen.
Um dies zu tun, haben sie für den kunstkasten einen Song geschrieben. Den „tbd song“, eine Abkürzung für „to be defined“ song.
Damit der Song vervielfältigt und in Massen gestreut werden kann, entlehnen sie ihren Kopierapparat und stellen ihn in den kunstkasten.
Dieser druckt nun stoisch, 7 Wochen lang und zu Bürozeiten dieses Lied. In dieser Zeitspanne spuckt die Maschine an die 3000 Kopien aus, welche zu Boden fallen, und durch die Scheibe des kunstkasten gelesen, jedoch nicht mitgenommen werden können.
Das Lied, sowie dessen Inhalt, der Aufruf zur Belebung und Definition des Quartiers, bleibt im nicht zugänglichen Kasten isoliert.
Die beiden als Unternehmen auftretenden Künstlerinnen, nehmen mit dieser Ausstellung die Gelegenheit wahr, die im Sulzerareal angestrebte, idealisierte und einheitliche Städteplanung zu Hinterfragen. Gleichwohl bietet Studio Action der Öffentlichkeit des Areals ein identitäts- und sinnstiftendes Lied an, dessen Melodie, Rhythmus sowie Ertrag die Bewohnenden und Besuchenden selbst definieren.