Der Zürcher Künstler Daniel Schuoler interessiert sich für Objekte und wie wir über und durch sie kommunizieren. Er versteht diese Kommunikation als die vierte Dimension dreidimensionaler Objekte.
Das Modell erweist sich als besonders interessanter Gegenstand zur Bearbeitung dieses Themas. Die Forderung eine Aussage zu machen, bwz. Verstanden zu werden, ist ihm inhärent. Betrachtet man Modelle mit einem Blick von ausserhalb des beabsichtigten Kontextes, eröffnen sich Spielräume ästhetischen und narrativen Potentials.
Diese Annahmen bilden die Ausgangslage für Daniel Schuolers Arbeit.
Auf seinen Streifzügen um den kunstkasten sind ihm Spuren und Erinnerungen an die frühere Nutzung und deren Geschichte des Sulzer-Areals aufgefallen. Reste von Gebäuden und Gehäusen geben Anknüpfungspunkte für subjektive Erfahrungs- und Erinnerungsräume und ziehen so den Bogen zu gesellschaftlichen und kulturellen Themen.

Das Thema stillgelegt. welches er als Titel für seine Arbeit im kunstkasten gewählt hat, steht in Zusammenhang mit den Gebäuden, deren Erscheinung und einstmaliger Nutzung im Sulzer Areal. Alte, stillgelegte Stromverteilerkästen in den Gebäuden, kleine Kabäuschen auf den Dächern, Überreste von Kränen und andere Relikte machen auf vergangene Tätigkeiten aufmerksam. Erinnerungen an die einstigen Tätigkeiten scheinen in diese Objekte eingelagert, und trotz der Stilllegung strahlen sie eine fast unheimliche Präsenz aus.

In der Arbeit von Daniel Schuoler spiegelt sich ein brach liegendes Sulzer-Areal wieder. Aus dem Kontext genommene Relikte der Vergangenheit erhalten einen neuen Platz im kunstkasten und regen an zum sinnieren über mögliche alte und neue Verwendungszwecke.

 

Biografie:

2008-2011
Künstlerische Tätigkeit, Lehrtätigkeit Assistenz an der Zürcher Hochschule der Künste, Studienvertiefung Szenografie

2004-2008
ZHdK: Ausbildung zur Lehrperson für Gestaltung und Kunst, Künstlerische Tätigkeit

1994-2004
Kulissen- und Modellbau im Bereich Werbefotografie, -film, Theater etc.
Mitarbeit an verschiedenen Projekten im Bereich Architektur, Design, Kunst

1990-1994
Spezialhandwerker/Präparator am Paläontologischen Institut und Museum der Universität Zürich

1986-1989
Auslandaufenthalt: Süd-Ost Asien, Australien

1981-1985
Lehre als Automechaniker

 

 

Ausstellungen

 

Dienstgebäude Zürich | Catch of the Year 2 | Dezember 2010
Helmhaus Zürich | Stipendienwettbewerb f. Bildende Kunst 2010