«I draw you drawing me» ist eine Performance von Fiona Könz und Gregor Vogel, bei der die beiden Teilnehmenden sich gegenseitig abzeichnen. Sie sitzen sich gegenüber und beziehen Blätter von einem Stapel zwischen ihnen. Die fertigen Zeichnungen werden auf den Boden gelegt. Die Performance dauert solange an, bis einer der beiden Teilnehmenden aufsteht.
Die Performance fand im Mai 2016 zum ersten Mal in der Kaskadenhalle der ZHdK statt. In dieser Version (face to face) sassen sich die beiden Performer direkt gegenüber und zeichneten sich während acht Stunden gegenseitig ab.
Im Dezember 2016 folgte eine Version (skype), in der sich die Performer über einen Videoanruf verbunden in ihren jeweiligen Zimmern befanden und die Portraits ihres Gegenübers anhand der Anzeige des Bildschirms anfertigten. Die Performance dauerte 4.5 Stunden.
Die dritte Version (mirror) fand im Juni 2017 im Rahmen eines Performance Festivals in Lausanne statt. Zwischen den Performern, auf Augenhöhe befand sich je ein Spiegel, der ihnen die Sicht auf den anderen versperrte und stattdessen ihr eigenes Spiegelbild zeigte. Die Performer zeichneten Mischungen aus Selbstportraits und dem Körper des anderen.
Für die vierte Version der Performance im kunstkasten Winterthur, zeigen Fiona Könz und Gregor Vogel eine neue Umsetzung von «I draw you drawing me». Entsprechend der ersten Version sitzen sich die Performer direkt gegenüber und beziehen die Blätter von einem gemeinsamen Stapel. Anstatt die fertigen Zeichnungen auf den Boden zu legen, werden sie mit Klebeband auf die Scheibe des kunstkastens geklebt. Der Blick auf die Performer wird nach und nach durch die fertigen Zeichnungen verdeckt.
Fiona Könz | Gregor Vogel
Fiona Könz (*1991) wuchs im Engadin und Val Müstair auf. Sie studierte Biochemie an der ETH Zürich wo sie ihren Bachelor abschloss und machte anschliessend ein Auslandspraktikum im Bereich Umweltchemie in Argentinien. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz besuchte sie den gestalterischen Vorkurs an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich und begann 2015 ihr Kunststudium an der Zürcher Hochschule der Künste. Daneben absolvierte sie 2017 ihren Master in Biochemie an der Universität Zürich, welchen sie als Langzeitperformance und somit Teil ihrer künstlerischen Praxis sieht.
Sie arbeitet mit verschiedenen Medien mit Schwerpunkt auf Performance, Malerei und Installation. Sie lebt und arbeitet in Zürich und Guarda.
Gregor Vogel (*1993) wuchs im Zürcher Unterland auf, wo er das Gymnasium absolvierte. Nach dem gestalterischen Vorkurs an der Zürcher Hochschule der Künste begann er dort 2015 sein Bachelorstudium, welches er im vergangenen Sommer abschloss. In seiner Arbeit bedient er sich einer Vielzahl von Plattformen und Medien, welche er verwendet um bestehende Strukturen zu hinterfragen. Er lebt und arbeitet in Zürich.
Fiona Könz und Gregor Vogel arbeiten seit 2016 zusammen. Ihre Arbeiten I draw you drawing me (ab 2016), Surrogate (2017) und Ohne Titel (2016) thematisieren die Ich-Du-Beziehung und die Möglichkeit der Transgression indem sich die Künstler einander gegenüberstellen.
Für ihre Arbeit Surrogate wurden sie 2017 mit dem zweiten Preis an der europäischen Studentenbiennale in Osijek ausgezeichnet.