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Der Winterthurer Künstler Andreas Widmer erzählt mit «Händel» reduzierte Geschichten von Begegnung und Berührung im digitalen Zeitalter. Die Glasscheiben des kunstkastens werden zum Display. Die projizierten (Trick-)Filmsequenzen zeigen Hände in Bewegung. Die Hand ist ein mechanisch-funktionell wichtiger Teil des menschlichen Körpers. Sie kann fühlen und spüren und als Akteurin im Vermitteln von nonverbalen Botschaften mitspielen. Im digitalen Zeitalter ist sie zum Zeichen von tastenden und suchenden Prozessen sowie zum übermitteln von Kurzmitteilungen geworden. «Händel» spielt mit dieser Symbolik. Gesten und Geschichten zwischenmenschlichen Handelns werden aus den Trickfilmsequenzen ansatzweise lesbar. Händchen huschen in systematischen Bewegungsmustern über die Projektionsfläche. Die Fremdheit in den angedeuteten Interaktionen herrscht vor. Die digitale Choreographie erinnert entfernt an Samuel Becketts berühmte Fernsehperformance «Quadrat» (1981).

«Händel» bezieht sich auf das heutige Zeichen der Hand in unserem Alltag. Widmer bezieht sich in seinem Schaffen immer wieder auf Bekanntes und Banales. Türen, ein Vorhang, ein Tisch. Dinge und Bilder deren Bedeutungen und Funktionen durch den täglichen Gebrauch ins automatische Bewusstsein abgewandert sind. Sie bilden den Ausgangspunkt. Durch kommentierende Eingriffe, Entziehen von Funktionen oder der Veränderung einzelner Elemente gibt Widmer den Alltagsobjekten ein anderes Gesicht. Es passiert eine Verschiebung in gewohnten Denkweisen. Widmer stellt der/m Betrachter/in unbeachtete Erscheinungen zur aufmerksamen Würdigung vor. Manchmal tut man dies mit einem Schmunzeln.

Die Projektion ist erst in der Dämmerung sichtbar.

In Zusammenarbeit mit Pascal Felber

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geboren 1967   in St. Gallen, lebt und arbeitet in Winterthur

Ausbildung

2004  Diplom Bildende Kunst, ZHdK

1996   Diplom Kunst und Vermittlung, ZHdK

Einzelausstellungen

2014 „Schmerzensmann“ Kirche Töss, Winterthur

2013 «Schmerzensmann» Matthäus Kirche, Luzern

2010 Galeria Baszta, Zbaszyn (PL)

2008 Vebikus, Schaffhausen (CH)

2008 Academy of Fine Arts Lodz (PL), Gallery of Education Departement

2008 „aneindanderdenken“ Kollaborativ, Berlin

2007 „unbearable lightness of gravity“ Galeria DLA, Torun (PL)

2006 „einfache Dinge“ Kunstverein Bruchsal (D)

2005 Plattformelf Gallery, Zürich

2004 Blaue Grotte, Hochspeyer (D)

2004  Artothek, Zürich

2003 „unterm Kirschbaum“   Installation im „PARK“, Zürich

2003 „Tagwerk“   Installation im „Depot“, Zürich

2002 Installation at Index – Festival, Zürich

2001 Höchhuus Gallery, Küsnacht (CH)

2000 Buch am Irchel (mit Claudia Lorenz)

2000 Kirche Fluntern, Zürich   Lightinstallation für Cello, Konzert mit Nina   Schmocker

Gruppenausstellungen

2014 Contact 3rd, Winterthur

2013 Experyment, Zbaszyn

2012 Catch of the year   Dienstgebäude, Zürich

2012 Contact 2nd, M54 Basel

2011 Herzschlag 2, Zündwerk Rapperswil ZH

2009 Dienstgebäude, Zürich

2009  «hell of things» Galeria Kronika, Bytom (PL)

2008 Experyment festival, Zbaszyn (PL)

2008 BWA-studio, Wroclaw (PL)

2008  „i-diocy“, Nachtgalerie, Zürich

2007  4th Biennale for contemporary Art, Tashkent/Uzbekistan

2007  KiK – Kunst in der Kirche, Aarau (CH)

2007 PGR-ART Gallery, Gdansk (PL)

2005 Burg Frankenstein, (D) mit „Wolkenhain“ Projekt

2005 „Luxus Kunst“, Museum Bellerive, Zürich

2004 „Design – Art?“, Kunstmuseum Langenthal, (CH)

2004 Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben (D), mit Wolkenhain Projekt

2004  Trianglearts Workshop, NYC

2002  „Stand der Dinge “ in Brockenhalle «Tigel» – Seefeld, Zürich

2001  „Ort der Ausstellung“ Kunsthalle, Winterthur (CH)

Werke im öffentlichen Raum

2010  Taufbaum, Ref. Kirche Bülach (CH)

2007 „Knoten“     Klub NRD, Torun (PL)

2003  „Knoten“     Stadtspital Waid, Zürich

Preise/Residencies

2008 Prix Arts+, Schweizerische Evangelische Allianz

2007  lll. Prize Tashkent Biennale

2004 Trianglearts NYC   Workshop 2004

LVMH-Prize Paris Scholarship

 

www.likeyou.com/andreaswidmer